#1223-2019

Beschreibung des Mangels

Ich bin enttäuscht und erzürnt über die Ignoranz der Behörden.

Man Leitet den Radverkehr über einen farbig markierten "Schutzstreifen" auf den geteilten Gehweg und sorgt dafür, dass sich Radfahrer im Fußgängerverkehr unterordnen müssen (Johannisplatz/Leutragraben).
Möchten Radfahrer sich nicht unterordnen, müssen sie die Straße nutzen.
Problem hierbei?
Für die Autos ist der Eindruck da, der Radfahrer wird auf dem Gehweg weiterfahren, der Schutzstreifen leitet ja dahin. Dies ist eine ENORME Gefährdung für den Radfahrer.

Ein ordentlich farblich markierter Radweg in ROT oder GRÜN würde im übrigen dafür sorgen, dass Fußgänger diesen auch als solchen erkennen können, womit Gefährdungen vermieden werden. Das funktioniert im übrigen in vielen anderen Städten hervorragend.
An den Fußgängerampeln der Goethegallerie und der Kreuzung davor (Teichgraben) kann man eine Radfahrerampel anbringen, welche Rot zeigt, wenn die Fußgänger Grün haben. Womit auch die Gefährdung kreuzender Fußgänger verhindert wird.

Aber das kostet natürlich Geld.

Welches man dringend in die Hand nehmen muss, möchte man endlich das Mobilitätskonzept für Jena umsetzen und nimmt das Ziel der Erhöhung des Radverkehrs ernst! Das wäre ebenfalls ein wichtiger Beitrag zur Klimadebatte.

Diese Stelle ist nämlich bezeichnend für die Ernsthaftigkeit der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes Jena.

An vielen Stellen Jenas kann man durchaus mit mangelndem Platz argumentieren um den Ausbau und die Rechte der Radfahrer zu beschneiden. Hier hingegen nicht! Hier ist der Platz vorhanden. Nur das Geld möchte man nicht in die Hand nehmen.

Das ist traurig. Das ist Jena.

Details des Mangels

Kategorie
Straße/Gehweg/Radweg
Status
Geschlossen
Abteilung
Straßenverkehrsbehörde
Geokoordinaten
50.927742383582, 11.583425402641

Anmerkungen / Status Änderungen

Mangel wurde gemeldet.

Sehr geehrter Bürger,
die rote Markierung ist noch aus der Zeit vorhanden, als der westliche Gehweg ein benutzungspflichtiger Rad-/Gehweg war.
Mittlerweile ist dies nicht mehr der Fall, insofern haben Sie Recht, dass die rote Einfärbung obsolet sein könnte. Trotzdem keine Benutzungspflicht mehr besteht, fahren aber je nach Verkehrsbelastung auf der Straße  und auch je nach dem wie viele Fußgänger unterwegs sind, die Radfahrer sowohl auf dem freigegebenen Gehweg, als auch auf der Straße.
Wir werden dies mit dem Kommunalservice Jena prüfen und gemeinsam entscheiden, ob die Markierung entfernt wird.

Bezüglich ihrer Vorschläge zu den Radfahrerampeln entlang der Strecke am Leutragraben, halten wir diese Lösung zwar für technisch machbar aber für nicht praktikabel. Solange im Seitenbereich Platz ist, würden diese Ampeln umfahren werden. Vielmehr muss darauf hingewirkt werden, dass Radfahrer sich entsprechend rücksichtsvoll verhalten, wenn sie Bereiche nutzen, die hauptsächlich den Fußgängern vorbehalten sind.
Zu Ihrer Frag nach der Umsetzung des Mobilitätskonzeptes  - die Stadtverwaltung setzt das Mobilitätskonzept im Rahmen der Möglichkeiten des Haushaltes und nach den Vorgaben / der Priorisierung des Stadtrates um. Dass dies nicht immer zur Zufriedenheit aller funktioniert, sollte verständlich sein.

Folgender Hinweis noch zu Markierung oder Kennzeichnung von (ehemaligen) Radwegen, die nicht (mehr) benutzungspflichtig sind:
1. Die Benutzungspflicht (Beschilderung mit Zeichen 240 oder 241 StVO) wurde meist abgeschafft, da keine besondere Gefahrenlage auf der Straße vorliegt - die entspricht den Vorgaben aus § 45 StVO.
2. Es gibt eine beständige Diskussion zwischen den Radfahrern, die die Straße nutzen und denen, die lieber auf dem freigegebenen Fußweg fahren. Erstere wollen gar keine Markierung, weder eine Einfärbung, noch Piktogramme auf dem Gehweg. Letztere hätten gern eine Kennzeichnung auch auf dem "Boden" damit den Fußgängern grundsätzlich klar ist, dass hier auch Radfahrer kommen können....
 

Die Führung des Radverkehrs ist ein sehr umstrittenes Thema. Jeder Verkehrsteilnehmer hat da seine eigenen Ansichten und Wünsche. Insgesamt setzt sich zunehmend die Erkenntnis und der Wunsch vieler Radfahrer durch, dass gerade in Innenstädten Radfahrer die Straße nutzen sollten. So ist ja auch die gesetzliche Regelung nach der StVO.

Es ist auch mit Rücksicht auf Fußgänger (Kinder, Ältere, Behinderte) nicht zielführend, Gehwege von immer mehr Radfahrern benutzen zu lassen.

Der Mangel wurde migriert, dadurch hat sich die ID geändert. Die alte ID war: #1297-2019, die neue ID ist: #1223-2019.

Kommentare

Ihr Vorschlag löst aber nicht das Problem daß Fußgänger die nicht ewig an der Ampel warten wollen sondern von der Neuen Mitte über die Mittelinsel Richtung Abbeplatz gehen, dann von Radfahrern gefährdet werden. Oder wollen Sie da auch eine Radfahrerampel hinstellen?

Die rote Markierung wurde hier schon mehrfach diskutiert, die Stadt will das so.
https://maengelmelder.jena.de/de/requests/793-2019
https://maengelmelder.jena.de/de/requests/596-2018

Lange an der Ampel warten? Schaltintervall verändern!

Die beste Lösung für Fuß und Radverkehr wäre hier sowieso eine vollständige Beruhigung des Verkehrs. Gibt es in einer Menge anderen Städten bereits.

Ich frage mich sowieso weshalb an dieser vielbefahrenen aber auch vielbelaufenen Stelle "nur" eine Insel ist. Eine Markierung des Weges würde auf jedenfall eindeutig den Platz für die Radfahrer markieren. Einem Fußgänger ist es zuzumuten, wenn er schon den gefährlichen Überweg über die Insel wählt, nicht nur den Auto, sondern eben auch den Radverkehr im Auge zu behalten.

Das Problem hier ist sowieso nicht der Radverkehr, noch die Fußgänger. Der größte Störfaktor ist nach wie vor das Auto. Auch gibt es hier keine Verteilungskämpfe um Raum zwischen Rad/Auto/Fuß. Platz wäre hier wirklich mehr als genug, wie bereits mehrfach dargelegt. Es gibt eine Menge an Alternativen welche Rad- und Fußverkehr in Einklang bringen können. Das Problem bei allen Alternativen: Es kostet eben Geld.

Die oben genannte Antwort, könnte einem Radfahrer nicht mehr ins Gesicht schlagen. Es werden Lösungen aufgezeigt welche sofort als nicht praktikabel Verworfen werden. Lösungen welche in anderen Städten seit Jahrzehnten funktionieren.

Die Personen des Teams verweisen bei Gefährdungen von Rad- und Fußgängern durch Ignoranz von Autofahrern, stets darauf, dass die Polizei dies zu prüfen habe und sich alle ja an die Regeln halten würden.

Bei Radfahrern unterstellt man pauschal, sie würden sich nicht an die Regeln halten, gäbe es eine Ampel. Obwohl man es nicht einmal ausprobiert hat. Ist das eigentlich euer Ernst?

Nicht nur im Stadtrat sondern auch beim Mängelmelderteam wird mit zweierlei Maß gemessen und politisch agiert obwohl es sich, zumindest hier, lediglich um einen Verwaltungsakt handelt.

Meine Empörung über den Zustand wurde nur weiter verstärkt. Statt auf eine Lösung hinzuwirken, verschließt man die Augen und verschiebt die Verantwortung an die schächeren Verkehrsteilnehmer.

Nein! Der Radverkehr hat sich nicht unterzuordnen unter den Fußverkehr, wenn es die Möglichkeit gäbe, dass alle gleichberechtigt am Verkehr partizipieren könnten.

Zur dem 2. Punkt:
"Es gibt eine beständige Diskussion zwischen den Radfahrern, die die Straße nutzen und denen, die lieber auf dem freigegebenen Fußweg fahren. Erstere wollen gar keine Markierung, weder eine Einfärbung, noch Piktogramme auf dem Gehweg. Letztere hätten gern eine Kennzeichnung auch auf dem "Boden" damit den Fußgängern grundsätzlich klar ist, dass hier auch Radfahrer kommen können...."

hätte ich eine Nachfrage.

Auf welche beständige Diskussion wird sich hierbei Bezogen? Wer hat da mit dem Diskutiert und wie kann man daran teilnehmen?

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