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Tut mir leid, ich bin ganz und gar nicht Ihrer Meinung. Ich glaube auch nicht, daß ich Sie werde überzeugen können. Gegen feste Überzeugungen kommt man mit Argumenten nicht an.

Bitte lassen Sie mich Ihnen meine Erfahrungen schildern. "Sonderlösungen für Radfahrer" sind nicht Teil der Lösung (eines Problems mit Kraftfahrern), sondern Teil des Problems selbst. Ich möchte das am Beispiel der Schutzstreifen erläutern. Die Stadt Jena hat sich die Schutzstreifen in der Camburger Straße fast 70000 Euro kosten lassen. Bevor sie auf die Fahrbahn aufgebracht wurden, konnte ich dort problemlos fahren. Die Fahrbahn ist breit, es gab keinerlei Probleme beim Überholen. Seitdem die Schutzsatreifen da sind, werde ich regelmäßig angehupt (was vorher nie passierte) und DEUTLICH enger überholt. Woran liegt das? Ein Schutzstreifen teilt die Fahrbahn in zwei "Reviere", eines für Radfahrer und eines für Autofahrer. Der Mensch ist emotional nunmal noch ziemlich nahe am Steinzeitmenschen. Wenn ich nicht äußerst rechts in "meinem" Streifen bleibe, wird das als Revierverletzung wahrgenommen und sanktioniert. Nicht von allen und nicht von allen gleich stark. Aber die Tendenz ist da. Und es läßt sich nichts dagegen unternehmen als die Teilung abzubauen.

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