#943-2019

Unsinnige Beschilderung:
Mit der in der vergangenen Woche entlang der Göschwitzer Straße aufgestellten Beschilderung des rechtsseitigen Weges ist es den Verantwortlichen mal wieder gelungen, einen neuen Tiefpunkt für Jenas Radverkehr zu schaffen:
War der von vornherein zu schmal angelegte Radweg zwar nicht benutzungspflichtig und alles andere als komfortabel, so blieb er doch die einzige Möglichkeit beim geradlinigen, zügigen Durchqueren des Gewerbegebietes dem eher aggressiven Straßenverkehr zu entkommen.
Mit der neuen Beschilderung (Zeichen 239 "Gehweg" + Zusatzzeichen 1022-10 "Radfahrer frei") darf man auf dem gleichen Weg jetzt nur noch mit Schrittgeschwindigkeit fahren und sich den Fußgängern voll und ganz unterordnen. Oder man fährt halt auf der Straße und lässt sich dort von zahlreichen selbsternannten Verkehrserziehern durch Hupen, Schneiden oder Anbrüllen darauf"hinweisen", dass man doch gefälligst den "Radweg" benutzen soll. Dass man sich um in den Genuss dieser Erziehungsversuche zu kommen, an der gefährlichsten und unübersichtlichsten Kreuzung des Gewerbegebiets in den Kraftverkehr einfädeln muss, fällt da ja kaum noch ins Gewicht.

Angesichts dessen kann man sich nur fragen, ob die Neuerung auf ein kaum vorstellbares Maß an Inkompetenz zurückzuführen ist oder ob es schlicht purer Hass gegen den Radverkehr im Allgemeinen ist.

Jena kann sich für seine Radverkehrsplanung ja wahrlich nicht rühmen, aber dass es bei einem 3m breiten Weg nicht gelingt, ein brauchbares Konzept zur Radverkehrsführung zu entwickeln, ist doch einfach nur ein Armutszeugnis.
Immerhin ist das Elend in der Lichtstadt hübsch neutralweiß beleuchtet ... und vielleicht geht den Richtigen ja auch noch ein Licht auf, sodass die Beschilderung schnellstmöglich wieder demontiert wird.